Lasst Blumen sprechen!
Dieser Slogan kommt nicht von ungefähr. Blumen als symbolträchtiges Geschenk zu überreichen, ist seit der Mittelsteinzeit gängige Praxis, wie archäologische Funde belegen. Quer durch die Menschheitsgeschichte waren sie staatstragende Symbole auf Fahnen und Wappen, kränzten Sieger und Bräute gleichermaßen und dienen bis heute unter anderem als politisches Bekenntnis, Gastgeschenk, Entschuldigung und duftende Liebeserklärung. Blumen sprechen viele Sprachen. Sie (richtig) zu übersetzen ist manchmal allerdings eine Kunst. So mancher Rosenstrauß wurde fälschlicherweise schon zur Stilblüte degradiert, obwohl der Überbringer gänzlich unschuldig war.
Rote Rosen soll es regnen!
Die Königin der Blumen wirkt schon als Alleinstellungsmerkmal selbstbewusst, elegant und wunderschön. Eine einzelne Rose als Geschenk verströmt mehr Stil und Luxus, als es ganze Gebinde anderer Blumen jemals könnten. Wichtig sind die Farben: Rote Rosen gelten nach wie vor als ultimative Liebeserklärung. Gelbe Rosen symbolisieren Eifersucht und Missgunst. Weiße sind Zeichen von Unschuld, gleichzeitig stehen sie für luxuriöses Understatement. Wer einfach nur danke sagen möchte, entscheidet sich für Orange- oder Apricot-Töne. Diese wirken warmherzig und freundlich.
Chrysanthemen: diplomatische Krise in Monaco
Dass die Interpretation von Blumen nicht in jedem Land gleich funktioniert, musste einst die junge Fürstin Gracia Patrizia von Monaco leidvoll erfahren. Für den Besuch eines Würdenträgers ließ die gebürtige Amerikanerin weiße Chrysanthemen als Blumengruß in das Gästezimmer stellen. Als Fürst Rainier davon erfuhr, soll es zum handfesten Ehekrach gekommen sein: In Europa sind sie die klassischen Begräbnis- und Friedhofsblumen.
Die vielseitige Tulpe
Auf die Farbe kommt es auch bei der Tulpe an: Rot spricht auch hier von ewiger Liebe, Rosa deutet zarte erste Bande an, schwarze Tulpen hingegen versprechen Leidenschaft. Freunde schenken sich gelbe oder orange.
Weniger bekannt ist vielleicht, dass die schöne Calla für Bewunderung steht, Hortensien auf Eitelkeit verweisen und Dahlien Dankbarkeit und Nächstenliebe zum Ausdruck bringen. Für jede Lebenslage ist also mindestens eine Blume gewachsen.